11. Juni 2013, 19.30 Uhr - „Aber weshalb hat sie keiner gerettet?“ - Familiäre Spurensuche zur NS-“Euthanasie“
Vortrag und Lesung von Daniela Martin
In der Familie von Daniela Martin gab es ein unausgesprochenes Gesetz: Über die Urgroßmutter Anna Lorenz wurde nicht gesprochen, weder über ihre jahrzehntelange psychische Erkrankung noch über ihre Ermordung 1940 in der NS-„Euthanasie“.
Als die Urenkelin trotzdem zu forschen beginnt, findet sie in Briefen und Dokumenten zahlreiche Hinweise darauf, wie die Verwandten in den 1920er und 30er Jahren oftmals ohnmächtig und sprachlos versuchten, mit der Erkrankung umzugehen.
In ihrem Vortrag beleuchtet sie das Leben von Anna Lorenz und ihrer Familie vor dem Hintergrund einer Psychiatrie, die ab 1933 immer menschenverachtender wurde. Dabei liest sie auch Passagen aus ihrem Buch „...die Blumen haben fein geschmeckt“. Das Leben meiner Urgroßmutter Anna L. (1893-1940).
Vortrag im Rahmen der Via-Vorträge im Aegidienhof St. Annen-Straße 1A